Fünf Fragen an Elena und Arnaldo
FLASH!: Warum analysiert die BKW klimabedingte Risiken?
Elena: Das Klima verändert sich und extreme Wetterereignisse häufen sich. Im vergangenen Sommer haben die extremen Regenfälle weite Teile der Schweiz hart getroff en. Besonders im Wallis und im Tessin führten starke Niederschläge zu Überschwemmungen, Erdrutschen und erheblichen Schäden an Siedlungen und Infrastruktur. Wenn wir die Risiken des Klimawandels frühzeitig erkennen, können wir rechtzeitig darauf reagieren. So können wir Baumassnahmen anpassen oder Schutzmassnahmen ergreifen. Unser oberstes Ziel ist, die Stromversorgung unserer Kundinnen und Kunden sicherzustellen.
FLASH!: Was macht ihr mit den gewonnenen Erkenntnissen?
Elena: Wir integrieren diese Erkenntnisse in unsere Risikobewertungsprozesse und erweitern so kontinuierlich unser Wissen. In Zusammenarbeit mit Klimawissenschaftlern defi nieren wir Massnahmen und verbessern unsere Infrastruktur, um Schäden durch Extremwetter zu minimieren. Nebst den Risiken birgt der Klimawandel auch Chancen. Er treibt Innovationen voran und fördert nachhaltige Lösungen.
FLASH!: Ist die BKW auf extreme Wetterereignisse vorbereitet?
Arnaldo: Wir unternehmen alles, um bestmöglich auf extreme Wetterereignisse vorbereitet zu sein. Mit der Gefahrenkarte, basierend auf den Geodaten des BAFU, kennen wir potenzielle Gefahrengebiete. Die Simulationsdaten für 2030 und 2050 zeigen eine deutliche Vergrösserung der Risikogebiete. Dank unserem Kollegen David Thöni, der die Visualisierung im geografi schen Netzinformationssystem ermöglicht, können wir erkennen, welche bestehenden und geplanten Netzanlagen betroff en sein könnten.
FLASH!: Welche Massnahmen habt ihr bereits ergriff en, um euch gegen Klimarisiken wie Extremwetterereignisse zu schützen?
Arnaldo: Bei Erneuerung oder Sanierungen von Netzanlagen werden die Daten aus der Gefahrenkarte sowie die Erkenntnisse aus der Analyse mitberücksichtigt. Zudem überprüfen wir alle unsere Unterstationen und defi nieren, bei welchen Massnahmen umgesetzt werden müssen.
FLASH!: Gibt es hierfür Beispiele?
Arnaldo: Ja. In Zweisimmen haben wir zum Beispiel eine Stützmauer gegen Hangrutsch in den Berg gebaut. Zum Schutz gegen Hochwasser haben wir bei der Netzanlage Aaregg auf einen Keller verzichtet und leicht erhöhte Eingänge angebracht.